Peter Kahane

Was waren Ihre Träume und Hoffnungen in den achtziger Jahren? Wie sahen Sie die Gesellschaft der DDR zu dieser Zeit?

Wie bei vielen DDR-Bürgern lagen auch bei mir alle Hoffnungen auf einer Reform des Sozialismus. Aus dem undemokratischen, repressiven, seelenlosen und bürokratisierten politischen System sollte das werden, was als Idee in den Jahrzehnten vorher immer wieder mal in Ansätzen sichtbar wurde: Ein demokratischer Sozialismus, ein Sozialismus mit menschlichem Antlitz. Ein Sozialismus, der seine Bürger nicht unterdrückt, sondern ihnen alle Freiheiten gibt. Nur solch ein Sozialismus ist seines Namens würdig. Und nur er wäre in der Lage, die ökonomischen Leistungen zu vollbringen, die ein politisches System stabil machen. Der DDR-Alltag zeigte an vielen Stellen, dass Planwirtschaft nicht funktioniert.

Die Architekten, © DEFA-Stiftung/Christa Köfer

Liberalisierungsideen tauchten in Wellen schon immer Mal auf. Ich habe es zum ersten Mal als Jugendlicher in den 60er Jahren erlebt, als kleinere Welle wieder in den 70ern, dann mit Gorbatschow ab Mitte der 80er Jahre. Den Liberalisierungswellen folgten aber im Allgemeinen immer wieder dogmatische Phasen. Die wurden aus Moskau angesagt und gesteuert. In den 80er Jahren sah das aber ganz anders aus: Mit Gorbatschow stand das politische Zentrum der sozialistischen Länder selbst für tiefgreifende politische und wirtschaftliche Reformen. Das machte einen bevorstehenden politischen Wandel glaubwürdig. Dagegen wehrte sich bekanntlich die DDR-Führung, widersprach zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte dem „großen Bruder“. Die Folge für mich und sehr viele andere DDR-Bürger war das Aufeinanderprallen von der Hoffnung auf große Veränderung und tiefer Resignation. Ein ungewöhnliches, starkes und sehr widersprüchliches politisches Gefühl. Aufrührend und lähmend zur gleichen Zeit. Neben dem überall sichtbaren Verlust ökonomischer Kompetenz des sozialistischen Planungssystems trieb diese Widersprüchlichkeit die Menschen auf die Straße.

In einem Land, in dem die politische Kultur auf ein „dafür“ oder „dagegen“ reduziert war, in dem so einfache politische Bestimmungen wie „links“ oder „rechts“ kaum noch möglich waren, konnte nicht ausgemacht werden, was die Bevölkerung wirklich wollte. Zwei wichtige Strömungen zeichneten sich aber doch deutlich ab: Die einen wollten bleiben und die DDR reformieren, das war auch meine Haltung. Die anderen wollten gehen oder in anderer Form die DDR aufgeben. Beide Strömungen formten den Aufbruch, der zum Ende der DDR führte. Man unterschied sich, ging aber einige Zeit zusammen. Eine klare Trennung erfolgte erst nach dem Fall der Mauer.

Welche Reformbewegungen oder Gruppierungen gab es in den Jahren vor der Wende?

Politische Willensbildung braucht Räume. Geistige und auch ganz einfach auch materielle. Bekanntermaßen war es damit in der DDR schlecht bestellt. Dort, wo es organisatorische Strukturen gab, konnten sich Oppositionelle leichter finden. Da spielte die Kirche eine große Rolle. In ihr wuchsen die bekannten Friedens- und Umweltgruppen.

Interessant auch die Theater: Zuschauerdiskussionen nach einer Theatervorführung waren Teil des Selbstverständnisses der offiziellen DDR-Kulturpolitik. Nach der Vorstellung sollten Arbeiter, die ein Stück gesehen haben, mit den Künstlern ins Gespräch kommen. Diese Gespräche waren oft formal und unerheblich. In Umbruchzeiten bekamen sie aber immer eine große Bedeutung. Gerade in den 80ern. Da wurden ungewöhnlich kritische Stücke gespielt und anschließend in heißen Zuschauergesprächen diskutiert. Nicht genug beachtet wurde bisher, dass viele wichtige Wendeereignisse von Schauspielern organisiert oder mitgestaltet wurden. Zum Beispiel die große Demonstration auf dem Alexanderplatz am 4. November 1989.

Ete und Ali, © DEFA-Stiftung/Klaus Zähler

Der Mangel an öffentlichen und freien Räumen in der DDR führte dazu, dass die meisten Gruppierungen in privaten Räumen entstanden. Üblicherweise trafen sich Freunde abends, oft am Wochenende. Man redete und diskutierte. Es ging um Kunst und Politik. Die Grenzen zwischen den Themen wurden nicht respektiert, Kunst war immer auch politisch. Dabei wurde heftig geraucht und getrunken. Das Unorganisierte, das Spontane war verbreitet, hatte seinen Charme, seine Kraft, und entsprach den Möglichkeiten. Opposition war meist ein Gefühl, keine feste Organisationsform. Künstlerisch-politisch war das alles nicht ohne Ergebnis: In privaten Räumen gab es Ausstellungen und Vorführungen. Einiges, was in diesem Umfeld entstand, wurde auch publiziert.

Nichtöffentliche Lebensräume waren auch die Bauernhäuser, die von Berliner Intellektuellen, Künstlern und Aussteigern gekauft oder gemietet wurden. So entstanden Gruppen, die im Sommer oder in den Ferien ein unkontrolliertes, relativ freies und kreatives Leben führten. Oft wurden diese Rückzugsräume als „Nischen“ marginalisiert. Aber sie waren mehr als das: Aus den Gruppen, die sich im nichtöffentlichen Raum bildeten, traten später viele Akteure hervor, die in der Wendezeit eine Rolle spielten.

Wie haben Sie diese selbst erlebt, und (wie) waren Sie selbst involviert?

Die Architekten → ©DEFA-Stiftung/Christa Köfer.
Die Architekten, © DEFA-Stiftung/Christa Köfer

Seit ich als 16jähriger nach Ostberlin kam, war ich Teil eines Freundeskreises von jungen Künstlern und Intellektuellen. Viele von ihnen spielten später als Künstler eine wichtige Rolle. Es waren Autoren, Theaterleute, Maler, Bildhauer. Ich wollte Filme als Regisseur drehen. Jeder kämpfte um die Möglichkeit, seine Erfahrungen künstlerisch auszudrücken. Mit oder ohne Erfolg – in jedem Fall mit viel Engagement. Je nach Genre waren die Möglichkeiten zu produzieren und zu veröffentlichen ziemlich unterschiedlich. Die Produktion von Filmen unterlag der strengsten Kontrolle. Filme mit kritischer Aussage hatten es besonders schwer. Über den Umweg von Komödien versuchte ich in meinen Filmen, ein ehrliches Bild vom Alltag in der DDR zu zeichnen. Als sich in der zweiten Hälfte der 80er Jahre die Widersprüche der DDR zuspitzten und die Allmacht der Partei ins Wanken geriet, spürte ich, dass es Chancen für einen Film gab, der ganz direkt auf gesellschaftliche Veränderung zielt. So begann ich die Arbeit am Kinospielfilm „Die Architekten“. Es war der Versuch, alle wichtigen Themen der Zeit zu behandeln – ohne Rücksicht auf Zensur und Tabus. Gegen viele Widerstände beim staatlichen Filmstudio konnte das Drehbuch 1988 durchgesetzt werden. Leider wurden die Dreharbeiten von der Studioleitung immer wieder verzögert, begannen erst Anfang Oktober 1989. Als der Film im Mai 1990 in die Kinos kam, gab es keine Mauer mehr und die Tage der DDR waren gezählt. Aus der geplanten Einmischung wurde ein Abgesang. Aber es blieb ein Dokument über Gründe, an denen die DDR gescheitert war.

In welcher Form hatte die Reformbewegung Einfluss auf Ihre Arbeit nach 1989, und wie beeinflusst diese Ihre Arbeit oder Engagement noch heute?

Die Reformbewegung und der Umbruch im Jahr 1989 sind für mich die wichtigsten gesellschaftlichen Erfahrungen meines Lebens. Durch sie habe ich ein Gefühl dafür entwickelt, wie schnell aus gesellschaftlichen Verhältnissen Stimmungen entstehen können, die zu einer gewaltigen Bewegung werden können. Man darf nicht vergessen, dass diese Bewegung ein politisches System zum Zusammenbruch gebracht hat, das durch Militär und Geheimdienst extrem gesichert war. Seither habe ich ein besseres Verständnis für große historische Umbrüche: für Revolutionen oder ihre Niederschlagung, für Kriege oder ihr Ende. Diese Erfahrung gilt aber auch für das Heute: Es gibt keine automatische Sicherheit für Stabilität – auch unser politisches System kann zusammenbrechen. Freiheit, Rechtstaatlichkeit und Demokratie gibt es nur, wenn man sich dafür einsetzt. Dafür kämpft.

Seit nun schon 30 Jahren versuche ich, meine Erfahrungen zu diesen Themen in meinen Filmen zu behandeln. Aber Filme macht man nicht allein, man braucht Verbündete: Förderer, Geldgeber, Sendeanstalten. Bisher ist es mir nicht geglückt, ein Netzwerk von Helfern aufzubauen, dass es mir ermöglicht, diese Themen in meine Arbeit einzubringen.

Warum finden Sie es wichtig, auch heute noch über die DDR zu reden?

Über die DDR und ihr Ende wurde in den letzten Jahrzehnten sehr viel geredet und geschrieben. Ich finde das gut, es ist in Anbetracht ihrer historischen Bedeutung wichtig.

In meinen Augen gab es aber in diesen Betrachtungen erhebliche Defizite, deshalb ist eine genauere Darstellung der DDR nötig. Es ist interessant zu überlegen, wie diese Defizite aussehen und woher sie kommen.  

IDENTITÄT: Ein wichtiger Teil der Identität der Bundesrepublik bestand darin, NICHT zum kommunistischen System zu gehören. Diese Abgrenzung war nicht nur Selbstverständnis des Staates, es war für die meisten Bürger ein Lebensgefühl. Bürger der BRD zu sein hieß: Nicht Bürger der DDR zu sein! Das galt auch für den größten Teil der bundesdeutschen Linken. Damit war eine genaue Betrachtung des Ostens von vornherein erheblich belastet. Dem Vorurteil standen Tür und Tor offen. Vorurteile, die bis in die Gegenwart wirken.
Themen wie Machtmissbrauch, Unterdrückung, Stasi, Mauer, Gefängnis wurden für DDR-Bürger nach dem Ende ihres Landes zur wichtigen und schmerzhaften Aufklärung ihrer Vergangenheit. Gleichzeitig war es aber das Wohlfühlthema der anderen, die Bestätigung der Lebensform der Alt-Bundesbürger. Wut, Hass, Trauer und Angst auf der einen Seite, Zufriedenheit und Bestätigung auf der anderen Seite der nicht mehr existierenden Grenze. Daraus ergaben sich Verzerrungen des Abbilds der DDR auf beiden Seiten. Auch bei den Ostlern. Viele, ehemals sehr kritische DDR-Bürger, rückten in Anbetracht der Vorurteile zusammen, schauten viel nachsichtiger auf ihr Leben im Osten. 

VEREINFACHUNG: Bei der Suche nach Gründen für Probleme mit dem Osten nach 1989 wurde selten differenziert, wurden Betrachtungen selten vertieft. Einfache und griffige Erklärungen schaffen Ungenauigkeiten, Verzerrungen, weiße Flecken. Ein Beispiel: Über „die Ossis“ im Plural (und dann noch in dieser dümmlichen Verniedlichungsform auf „i“) zu reden, war bequemer, als sich Gedanken über Gruppen, Schichten, Einzelne zu machen. Die Mühen von DDR-Bürgern, das Besondere ihrer Persönlichkeit gegen den Anpassungs­druck zu verteidigen, war Teil des Kampfes des Einzelnen um seine Identität. Dieser Kampf war nicht leicht in einer Gesellschaft, in der der Anpassungs­druck so groß war. Im Gegensatz zur bundesdeutschen Gesellschaft, wo der Ausformung individueller Eigenschaften längst nicht so viel im Wege steht und eher geachtet und gefördert wird. Und so wurde man der Tatsache nicht gerecht, dass die DDR nicht nur angepasste Mitläufer, sondern auch sehr viele starke und eigenwillige Charaktere hervorgebracht hat. Und dass aus denen Gruppen entstanden, die auch gesellschaftliche Ziele verfolgten. Der Begriff „Die Ossis“ ist für die meisten Erkenntnis- und Erklärungsversuche zu grob.

NUR GUT UND BÖSE? In den Medien war die Darstellung der DDR oft trivial. Man kon­zentrierte sich auf einfache Gegensätze, die die Unterdrückung beschrieben. Auf den Macht­apparat und die graue Masse, dazwischen einige Dissidenten. Aber die DDR war ein Land voller Unterschiede und auch kleinerer Widersprüche. Das Leben in der DDR hieß, die Wider­sprüche zu leben, zu bekämpfen oder vielleicht auszunutzen. Viele haben so gelebt. Bei einer schlichten Einteilung in „gut“ und „böse“ kommt der Alltag der DDR-Bürger nicht vor.

Das sind nur wenige Gründe, weswegen ich meine, dass man immer wieder und immer tiefer die DDR-Geschichte betrachten sollte. Nur so können bestehende Vorurteile abgebaut und Probleme gelöst werden. Es gibt einen weiteren wichtigen Grund: In einer Welt, die vor großen und global wirkenden Problemen steht, in der viele Menschen den Kapitalismus in Frage stellen und an eine neue Form des Sozialismus denken, ist ein Blick in die sozialistische Vergangenheit interessant. Einigen scheint, als hätte das Ende des Sozialismus allein an der Unfähigkeit der politischen Führungsfiguren gelegen. Kleinbürgerliche Charaktere wie Honecker, Ulbricht und Co. konnten keine moderne und gerechte Gesellschaft aufbauen – so die Vermutung. Aber der Blick zurück lehrt, dass das Ende des Sozialismus nicht aus dem (sicher) unfähigen Führungspersonal kam, sondern systemimmanent war. Kern des Sozialismus ist die Macht­übernahme und anschließend die Enteignung der Unternehmen. Zur Überwindung des Widerstands werden anfänglich Strukturen von Gewalt gebraucht. Das Problem dabei ist, dass nach aller Erfahrung Gewalt und Kontrolle von allein niemals wieder abgebaut werden. Eine extreme Zentralisierung der politischen, militärischen und ökonomischen Macht auf eine kleine Gruppe sorgt dafür, dass sich dieses System hält.

Die schlimmen Erfahrungen, die im 20. Jahrhundert zu diesem Thema gemacht wurden, werden oft ignoriert. Deshalb ist es wichtig, sich immer wieder kritisch mit der Geschichte des Sozialismus zu beschäftigen – auch wenn der Sozialismus der DDR moderat war. Und auch, wenn es so wunderbare, starke und überzeugende Menschen gab, die von einem demokratischen Sozialismus geträumt haben. Gerade sie wurden betrogen – um ihren Traum.

During the last decades, a lot has been discussed and written about the GDR and its end. I find this to be very important, considering the country’s historical significance. In my opinion, however, such reflections showed considerable deficiencies, so we need a more accurate representation of the GDR. It’s interesting to consider what such deficits look like and where they come from.

IDENTITY: One important piece of the Federal Republic’s identity was the sentiment not to belong to the communist system. This distinction was not only part of the country’s self-image, but also an attitude towards life for most of its citizens. Being a citizen of the FRG meant not being a citizen of the GDR! That also applied to the majority of West German left-wingers. With that, an exact view of the East had already been charged significantly from the outset. The flood gates were opened for any kind of prejudices. Prejudices that continue having an effect until today. For GDR citizens, topics such as abuse of power, oppression, Stasi, the wall, and prisons became an essential and painful part of reckoning with their past after the dissolution of their country. Simultaneously, these became the feel-good topics of the others, the confirmation of the way of life of the “old” German citizens—anger, hate, grief, and fear on one side, and contentment and affirmation on the other side of a border that didn’t exist anymore. As a consequence, both sides started to have a distorted picture of the GDR. People in the East as well. Many formerly very critical GDR citizens closed ranks with each other in view of the prejudices and looked back much more forgivingly on their lives in the East.

SIMPLIFICATION: People rarely had a nuanced view of the search for reasons why problems occurred with the East after 1989. They rarely expanded upon their observations. Simple, catchy explanations create inaccuracies, distortions, blind spots. One example: to talk about “the Ossis” in the plural (and especially with that simple-minded diminutive ending in “i”) was more convenient than to truly think about any groups, classes, or individuals. The efforts of GDR citizens to protect the special aspects of their personalities from the pressure to adjust was part of the individual’s struggle to keep their identity. This struggle wasn’t easy in a society in which the pressure to adapt was so enormous—in contrast to West German citizens, who had fewer difficulties forming individual characteristics because these are rather respected and encouraged. Consequently, these developments didn’t do justice to the fact that the GDR not only produced aligned followers but also many strong and opinionated personas. And that they formed groups that also pursued social goals. The term “The Ossis” is too vague for most attempts at insight and explanation.

ONLY GOOD AND EVIL? The media often presented the GDR in a trivial way. They concentrated on simple opposites that described oppression, on the power structures, and on the “gray masses,” with a few dissidents among them. But the GDR was a country full of contrasts and also smaller contradictions. Living in the GDR meant living those contradictions; it meant to fight or maybe to exploit them. Many lived that way. If we only differentiate between “good” and “evil,” we are not including the everyday lives of GDR citizens.

These are just a few reasons why I believe that we have to keep reflecting upon the GDR past more deeply. Only then can we get rid of existing prejudices and solve problems. There is another important reason, however: looking back into the socialist past is intriguing in a world that is facing serious and globally-acting problems, in which many people question capitalism and consider a new form of socialism. Some believe that the end of socialism was solely the fault of incompetent political leaders. Petty-bourgeois personalities such as Honecker, Ulbricht, and the likes were unable to build a modern and just society—that’s at least the assumption. But looking back teaches us that the end of socialism did not stem from a (certainly) incompetent leadership, but that it was rather already inherent in the system. The quintessence of socialism is an assumption of power, and, subsequently, the expropriation of companies. Initially, structural violence is used to overcome opposition. The problem, however, is that—as far as we know—violence and control will never dismantle again on their own. The reason that this system can prevail lies in an extreme centralization of political, military, and economic power within a small group.

The terrible experiences that have been made during the twentieth century in this context are often ignored. That’s why it is important to keep engaging critically with the history of socialism, even if the socialism of the GDR was moderate, and even if there were such wonderful, strong, and persuasive people that dreamed of a democratic socialism. Especially those who have been deceived —deceived of their dream.

Peter Kahane wurde 1949 in Prag geboren. Er verbrachte seine Kindheit und Grundschuljahre in Ostberlin. Von 1958 bis 1959 lebte er mit seiner Familie in Neu-Delhi, wo sein Vater als Auslandskorrespondent arbeitete. 1959 bis 1964 verbrachte er in einem Kinderheim in Cöthen/Mark. 1967 machte Kahane Abitur und einen Abschluss zur Schlosserlehre in Berlin. Von 1967 bis 1972 studierte er Romanistik an der Humboldt-Universität. Ab 1972 war er Regieassistent im DEFA-Studio für Spielfilme. Von 1975 bis 1979 studierte er Regie an der Filmhochschule Babelsberg. Von 1980 bis 1983 war er dann Regieassistent im DEFA-Studio für Spielfilme. Von 1983 bis 1990 war Kahane Regisseur im DEFA Studio für Spielfilme und drehte die Filme: „Weiberwirtschaft“ (1983), „Ete und Ali“ (1985), „Vorspiel“ (1987) „Die Architekten“ (1989/1990). Seit 1991 ist er freiberuflicher Regisseur und Autor. Er drehte die Kinofilme: „Cosimas Lexikon“ (1991), “Bis zum Horizont und weiter”(1999), „Meine schöne Nachbarin“, „Die rote Zora“ (2006), „Tamara“ (2007) und eine Episode zum Dokumentarfilm „Als wir die Zukunft waren“ (2015). Neben den Kinofilmen entstanden seit 1990 viele Drehbücher und Regiearbeiten für TV-Filme und TV-Reihen. Er arbeitet derzeit an einem Film über eine deutsche Sängerin, die in der Nazizeit hingerichtet wurde.